11.07.2018
Umstrittenes Einheitsdenkmal. Verein will Wippe vor dem Reichstag platzieren (Meldung der Berliner Zeitung vom 11.07.2018)
Es ist die Natur von Wippen, sich hin- und her zu bewegen. So auch im Falle des Freiheits- und Einheitsdenkmals, das an die friedlichen Revolution 1989 und die deutsche Einheit 1990 erinnern soll. Lange sah es so aus, als liefe der Plan, eine begehbare Riesenschale vor das Schloss zu stellen, geradeaus. Aber nun wippt es doch erheblich – als sammelten sich auf einer Seite eine Menge Leute, die das Riesenteil entweder gar nicht wollen oder aber auf keinen Fall am bislang vorgesehenen Ort. Die Idee, die viele enorm begeisternd finden: Setzt die Wippe vor den Reichstag! Annette Ahme, Vorsitzende des Vereins Berliner Historische Mitte, gehört zu den Urhebern des Gedankens und setzt nun alle verfügbaren Hebel in Bewegung, um Schwung in die Sache zu bringen. Mit einem Entwurf für einen Interfraktionellen Antrag an die Abgeordneten des Bundestags, ruft sie dazu auf, „die Planungen am bisher vorgesehen Ort auf dem Denkmals-Sockel vor dem Humboldt Forum einzustellen und die Planungen für die genaue Definition eines neuen Ortes in der Nähe und in Sichtweite des Reichstagsgebäudes einzuleiten“. Und ab kommender Woche wird es täglich eine Demonstration vor dem Reichstag geben: ab Donnerstag, den 19. Juli, jeweils 19 Uhr und zwar 77 Mal – bis zum 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit.