Anlässlich des bevorstehenden 10. Jahrestages der Friedlichen Revolution gründen Bürger aus der Mitte der Gesellschaft die Initiative „Denkmal Deutsche Einheit“. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Jürgen Engert, Dr. h.c. Lothar de Maizière, Florian Mausbach und Günter Nooke. Ihr Ziel: In Erinnerung an die Friedliche Revolution von 1989 und die Erlangung der staatlichen Einheit Deutschlands soll an einem zentralen Ort in Berlin ein Denkmal errichtet werden.
In der Vorstellung der Initiatoren soll das künftige Freiheits- und Einheitsdenkmal ein Zeichen der Anerkennung all jener mutigen Menschen sein, die im Herbst 1989 ihre Angst überwanden, auf die Straße gingen, gewaltlos dem DDR-Machtapparat gegenübertraten und schließlich das Unrechtsregime stürzten. Es soll „kein repräsentatives Staatsmonument sein, sondern ein Bürgerdenkmal“, ein Denkmal, das „die befreiende Freude zum Ausdruck bringt, die der Mauerfall ausgelöst hat – ein Denkmal des historischen Glücks und der Freudentränen“. Den Initiatoren ist von Anfang an klar, dass es nicht leicht sein wird, die Denkmalinitiative in Deutschland umzusetzen: „Wir Deutsche tun uns schwer mit Denkmälern und Gedenkstätten. Es wird auch um ein Denkmal der Deutschen Einheit Streit geben.“ Trotzdem sind sie der Überzeugung, dass für ein Denkmal zu „streiten“ sich lohnt: „Denkmäler der Schande und der Trauer, des Stolzes und der Freude sind notwendige Grundstein des neuen Deutschland und der neuen Bundeshauptstadt.“
Kurzbiographien der Initiatoren
Jürgen Engert
Geb. 1936 in Dresden, Journalist, Gründungsdirektor des ARD-Hauptstadtstudios, moderierte von 1980 bis 1999 das Politikmagazin „Kontraste" der ARD; 1976 ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis; stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft e. V.
Dr. h.c. Lothar de Maizière
Geb. 1940, Studium an der Musikhochschule „Hanns Eisler Berlin" im Fach Viola; juristisches Fernstudium an der Humboldt-Universität Berlin; März bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer; April 1990 Wahl zum Ministerpräsidenten der DDR; Oktober 1990 einziger stellvertretender Vorsitzender der CDU Deutschlands, Mitglied des Deutschen Bundestages; Oktober bis Dezember 1990 Bundesminister für besondere Aufgaben; 1991 aus dem Deutschen Bundestag ausgeschieden; seither Rechtsanwalt in Berlin; Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzender Deutsche Gesellschaft e. V.
Florian Mausbach
Geb. 1944, Studium der Architektur in Braunschweig und Berlin; 1995 bis 1998 Präsident der Bundesbaubehörde der Bundesbaudirektion, 1998 bis 2009 Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, als solcher verantwortlich insbesondere für die Bundesbauten in Bonn, Berlin und im Ausland sowie für die Bauten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Schwerpunkt seiner Tätigkeit: der zweite Wiederaufbau Berlins als Bundeshauptstadt mit politischen und kulturellen Hauptstadtbauten; Kuratoriumsmitglied der Deutschen Gesellschaft e. V.
Günter Nooke
Geb. 1959, Diplom-Physiker, Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs; 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR; 1990 bis 1994 Vorsitzender der Bündnisfraktion im Landtag Brandenburg; 1998 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages, danach Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe; seit April 2010 Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft e. V.
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