Protest gegen Denkmal-Zerstörung für Bau der Einheitswippe (Meldung der Berliner Zeitung vom 23.7.2020)
Der erst vor kurzem mit Millionenaufwand sanierte historische Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals in Mitte soll für den Bau des umstrittenen Freiheits- und Einheitsdenkmals teilweise zerstört werden – um die geplante begehbare Wippe im Untergrund zu befestigen. Die Arbeiten haben begonnen. Ein Bagger hat die ersten Löcher in die historische Bausubstanz geschlagen. Jetzt wird Protest laut. […]Im Hause von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) wird der Eingriff in den denkmalgeschützten Sockel verteidigt. Die Kulturstaatsministerin setze den „mehrfach und zuletzt 2017 wiederholten Auftrag des Deutschen Bundestages um“, das Freiheits- und Einheitsdenkmal gemäß des Entwurfs ‚Bürger in Bewegung‘ zu errichten“, erklärt ein Sprecher. Grundlage des im Mai 2020 erfolgten Baubeginns sei „die Erfüllung aller Auflagen der Baugenehmigung, insbesondere der naturschutzrechtlichen und der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben“. Die Mosaike seien im Zuge der 5,6 Millionen Euro teuren Sanierung des Denkmalsockels in Abstimmung mit der Berliner Denkmalschutzbehörde ausgebaut und gesichert worden. „Die Zuständigkeit für den weiteren Umgang“ liege beim Land Berlin. Das betreffe auch die Frage, ob die Mosaike an anderer Stelle „ganz oder teilweise wiedereingebaut“ werden.
Die erste Schippe für die Berliner Einheitswippe! (Meldung der Berliner Zeitung vom 28.5.2020)
Ganze 22 Jahre wurde das Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Schlossplatz geplant, bekämpft und verteidigt. Ein symbolischer Spatenstich durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58, CDU) und die ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (76, SPD) und Norbert Lammert (71, CDU) gab jetzt das Signal zum Baubeginn.
„Die friedliche Revolution gehört zu einer der Sternstunden, nicht nur der deutschen Geschichte“, so Grütters. „Mit dem Denkmal ehren wir die Zivilcourage derjenigen, die ihre Stimme für die Freiheit erhoben.“ Die Staatsministerin verschweigt allerdings auch nicht, dass um die sogenannte Einheitswippe, eine begehbare Schale, die sich bewegt, „furchtbar gestritten“ wurde. Im Gegensatz zu Unterstützern wie Thierse und Lammert sehen Gegner des zunächst 14,5 und nun sogar 17,12 Millionen Euro teuren Projekts das Brandenburger Tor als geeigneteres Einheitsdenkmal. Grütters, die lange nicht als Anhängerin der Wippe galt, sagt heute: „Ich bin immer dafür gewesen, dass wir Einheit und friedlicher Revolution, dass wir den Menschen ein Denkmal setzen.“ Doch: „Schwierig war und bleibt dieser Standort.“
Spatenstich für den Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals (Meldung vom Inforadio vom rbb vom 28.5.2020)
Monika Grütters von der CDU sticht den Spaten in die Erde – es ist der offizielle Baubeginn für das Einheitsdenkmal vor dem Berliner Schloss.
Lothar de Maizière: Einheitsdenkmal als „ermunterndes Zeichen“ (Meldung der dpa vom 20.5.2020)
Der erste und letzte frei gewählte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière, hat mit Freude auf den Baustart für das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin reagiert. „Gerade im 30. Jahr der deutschen Einheit ist der Baubeginn ein ermunterndes Zeichen, sich an die Sternstunde der jüngsten deutschen Geschichte zu erinnern“, teilte de Maizière am Mittwoch mit. Der Bürgerverein Deutsche Gesellschaft e.V., dessen Vorsitzender de Maizière ist, habe sich seit 15 Jahren für den Bau des Denkmals engagiert und für den Berliner Schlossplatz als Standort geworben, hieß es weiter. Nun könne das jahrelange Engagement, die Friedliche Revolution und damit die deutsche Freiheits- und Einheitsgeschichte zu würdigen, Früchte tragen.
Grütters erleichtert über Baustart des Einheitsdenkmals (Meldung vom Südwestrundfunk vom 19.5.2020)
Nach mehrfacher Verzögerung kann der Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin beginnen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) zeigte sich erleichtert über diese Entscheidung. Sie wünsche sich, dass das Monument nach seiner Fertigstellung breite Akzeptanz erfahre. Unter anderem wegen naturschutzbehördlicher Bedenken wurde der Baustart immer wieder verschoben. Der Entwurf für das Denkmal stammt von einer Stuttgarter Firma und zeigt eine riesige begehbare Waage, die an die friedliche Wiedergewinnung der deutschen Einheit erinnern soll.
Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals beginnt (Medlung von DER TAGESSPIEGEL vom 18.5.2020)
Die Vorgeschichte ist lang, jetzt soll endlich der Bau beginnen. Berlin bekommt ein Freiheits- und Einheitsdenkmal. Sicher ist: Es wird schon von der Dimension her eine große Sache. Nach jahrelanger Verzögerung soll am Dienstag in Berlin der Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals beginnen. Das teilte ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Monika Grütters am Montag mit. Auf dem Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals vor dem künftigen Humboldt Forum soll eine riesige begehbare Waage an die friedliche Wiedergewinnung der Deutschen Einheit erinnern. Ursprünglich sollte das Denkmal zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im November 2019 eröffnet werden. Der Termin scheiterte an Finanzierungsfragen. 2018 genehmigte der Haushaltsausschuss des Bundestages die notwendigen 17 Millionen Euro für das begehbare Werk „Bürger in Bewegung“ – Kritiker hatten es als „Einheitswippe“ bezeichnet.
Kein Verbändestreit zu Ausgleichsmaßnahmen für Fledermäuse beim Bau des FED (Medlung von lifePR vom 23.4.2020)
Am 21.04. berichtete der Tagesspiegel, es gebe einen Streit zwischen dem BUND Berlin und dem NABU Berlin über die Ausgleichsmaßnahmen beim Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmal. Zudem suggerierte der Tagesspiegel, der NABU habe eine Renaturierung des Spreeufers im Bereich des Plänterwaldes nicht gefordert, um der Bundesrepublik Kosten zu ersparen.
Hierzu gab es gestern (21.04.) ein Gespräch des 1. Vorsitzenden des NABU Berlin, Rainer Altenkamp, mit Tilmann Heuser, dem Geschäftsführer des BUND Berlin. Ergebnis:Nach Angabe von Herrn Heuser waren die zwei zentralen Kritikpunkte des BUND am neuen Ersatzkonzept 1. das Fehlen von Ersatzmaßnahmen vor Baubeginn und 2. der erst ab 2023 geplante Beginn weiterer Forschungen zum Sommervorkommen von Wasserfledermäusen im Bereich des Denkmalsockels.
Die Ersatzquartiere wurden jedoch bereits Anfang April angebracht und auf Betreiben des NABU Berlin hatte der Bauherr auch den Forschungsbeginn bereits auf 2020 vorgezogen und sein eingereichtes Konzept entsprechend geändert. Der BUND sieht daher keinen Klagegrund mehr.Der NABU Berlin begrüßt im Übrigen Pläne zur Renaturierung der Spreeufer im Bereich des Plänterwaldes. „Wir haben jedoch nicht darauf bestanden, dass diese Renaturierung Bestandteil des neuen Ausgleichskonzepts wird, da sie nicht geeignet ist, den Wegfall der Fledermauswochenstube im Denkmalsockel auszugleichen. Die Kosten der Renaturierung spielten für die Bewertung keine Rolle“, stellt Rainer Altenkamp klar.„Priorität beim Ausgleich einer baubedingt zeitweise wegfallenden Wochenstube muss die Wiederherstellung des Quartiers vor Ort sowie die Bereitstellung von Ersatzquartieren im unmittelbaren räumlichen Zusammenhang haben. Dabei muss begleitend eine Erfolgskontrolle durchgeführt werden. Zudem muss sofort untersucht werden, ob sich im Umfeld des Denkmalsockels im Sommer noch Wasserfledermäuse aufhalten und wenn ja, welche Art von Quartieren sie nutzen, damit weitere gezielte Schutzmaßnahmen möglich sind. All diese Punkte sind jetzt Bestandteil des neuen Ausgleichskonzepts.“
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