Heiko Göritz
Dienstag, 11. August 2020 13:18 | Berlin
Dorn im Auge
Schade, da werden Millionen aufgewandt um das Schloss neu zu bauen und dann stellt man eine riesige Brechschale vor die schöne Fassade. Die hätte auch am Fernsehturm genug Platz gehabt. Der Neptunbrunnen wäre die bessere Wahl gewesen.
Katja
Mittwoch, 22. Juli 2020 07:49 | Viersen
Es ist an der Zeit
Ich habe mich gefreut zu sehen, dass die Bauarbeiten für das Denkmal nun endlich im Gange sind und schon vor einiger Zeit offiziell der erste Spatenstich gefeiert wurde. Ein solches Denkmal gehört gerade nach Berlin; in die Stadt, die wie keine andere durch unsere Einheitsgeschichte geprägt ist. Dass zusätzlich dazu auch in Leipzig ein (Einheits- und) Freiheitsdenkmal errichtet wurde zeigt, dass diesem Teil der deutschen Geschichte zu Recht immer mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Da beide Städte für unterschiedliche Aspekte dieses Kapitels stehen, macht meiner Meinung nach auch das eine Denkmal das andere nicht überflüssig. Im Gegenteil, beide Standorte haben eine Symbolkraft, die auch architektonisch festgehalten werden sollte. Ich freue mich, hoffentlich bald einen Blick auf die fertige Schale vor dem Schloss zu werfen, da der Bau jetzt zügig fertiggestellt werden sollte - gerade im Hinblick auf die Finanzierung und die vielen Querelen und Uneinigkeiten, die es gab. Denn im Grunde sind wir uns wahrscheinlich alle einig, dass die Friedliche Revolution und die Wiedervereinigung nicht nur großen Einfluss auf unsere Gesellschaft hatte, sondern immer noch ein Thema der öffentlichen und privaten Debatten ist. Die Auseinandersetzung mit diesem einzigartigen Geschichtskapitel ist also nach wie vor ungebrochen und wird es wohl auch bleiben.
Sabine
Dienstag, 26. November 2019 12:46 | Berlin
Schön, dass wir uns auch mal an positive Ereigniss
Denkmäler sind ein wichtiger Teil des Stadtbildes. Sie visualisieren nicht nur die Geschichte, sondern rücken vor Allem die Aspekte der Geschichte in den Vordergrund, an die ein Land sich erinnern will. Ich finde es super wichtig, auch an positivere Geschichtsereignisse zu erinnern. Es geht ja nicht nur darum, an was der interessierte Berliner regelmäßig erinnert wird und was für die Politik grade wichtige Erinnerungspunkte bildet. Auch auf Touristen, die nur ein Selfie mit dem Denkmal machen, hat so ein Bauwerk einen Einfluss. Und wenn der amerikanische Tourist dann mit Deutschland nicht nur den Holocaust verbinden, sondern auch ein Land, das wir seine Freiheit und Einheit gekämpft hat, dann ist auf jeden Fall schon einmal etwas gewonnen. Deutschland ist mehr als nur seine dunkelsten Stunden, und daran sollte auch öffentlich erinnert werden können, ohne das sich gleich die halbe Welt angegriffen fühlt.
Hildegard
Dienstag, 12. November 2019 14:46
Typisch Deutschland
Alles was in Berlin hoch in die Luft will, scheint am Boden bleiben zu müssen. Egal ob eine Wippe oder Flugzeuge. Wenn man überlegt, wie lang schon investiert wird: nicht nur finanzieller Natur, sondern gerade auch an personellem Einsatz scheint sich die Frage nach dem Mehrwert aufzudringen. Wie viele, derjenigen die dieses Denkmal eines Tages besuchen, falls es jemals zu Stande kommt, wird den warmen Schauer des Zugehörigkeitsgefühls in sich aufwallen fühlen; wem stiehlt sich ein Lächeln auf die Lippen, weil nur, weil er vor einer überdimensionalen Wippe steht, er sich bewusst wird, dass Freiheit und Einheit ein seltenes Privileg sind, dass er in diesem Moment genießt. Und wie viele suchen diesen Ort um des Gedenkens und Mahnens Willens auf.
Außer Frage steht, dass die Ereignisse deren Erinnern an dieses Denkmal geknüpft werden sollen einschneidend für die Deutsche Geschichte, ihre Gesellschaft und auch Ihre Kultur waren und auch heute noch sind. Der Gedanke an ein Denkmal mit symbolischer Wirkkraft ist daher naheliegend. Es ist aber als schwierig anzusehen, dass die Debatte um die Errichtung eher an die Schwierigkeiten demokratischer Konsensbildung erinnert als an die erlangte Einheit deutscher Länder.
In Oberschwaben gibt es einen Ausspruch der da lautet: „Wella ond it kenna“ was so viel bedeutet wie: Der Wille war zwar da, an der Umsetzung haperte es aber gewaltig. Und das ist tatsächlich das erste was mir in dem Zusammenhang mit diesem Denkmal eingefallen ist. Dem schließt sich direkt die Frage an. Brauchen wir noch mehr Denkmäler und sind sie den Aufwand wert, Fledermäuse umzusiedeln, nur damit wir uns genau an diesem Ort, der in der Debatte auch nicht als optimal bewertet wird, unserer, wohlgemerkt ausschließlich unserer, Freiheit gedenken zu können?
Daniel
Freitag, 19. Juli 2019 07:20
Ausgerechnet eine Wippe – Symbol für ein ewiges hi
Selbstverständlich lässt sich jedes öffentliche Denkmal irgendwie falsch verstehen.
Zu groß, zu unattraktiv, nicht identifizierbar.
Doch was zählt ist die Idee dahinter, das sich Ost und West zunehmend annähern und die Vergangenheit hinter sich lassen, sich bereichern, ergänzen und für ein stetes Gleichgewicht in der Gesellschaft sorgen sollen um diese gemeinsam voranzubringen. Das geht aber nur, wenn sich alle als gleichberechtigt, als „gleichschwer“ wahrnehmen. Erst dann erfüllt die Wippe ihren Zweck hinter der Idee.
Auch wenn für viele Menschen die DDR kaum mehr als eine ferne, dunkle Erinnerung oder lästiges Schulwissen ist, sollte ferner an die Überwindung eines diktatorischen Systems, einschließlich der Mauer – welche offenbar wieder in Mode zu kommen scheint - gedacht werden. Das deutsche Volk hat 1989 gezeigt, dass eine gewaltfreie Revolution aus einem System der Unterdrückung und Eingrenzung möglich sein kann – und soll dies auch gerne zeigen dürfen.
Somit behält die Idee des Denkmals auch in Zukunft seine Daseinsberechtigung bei – in Deutschland
und überall auf der Welt.
Alexander
Freitag, 05. Juli 2019 10:07
Chance für die Hauptstadt
Die Einheitswippe ist vielleicht auch deshalb so umstritten, weil sie sich von den vielen anderen Denkmälern und Gedenkstätten der Hauptstadt absetzt. Das angedachte Freiheits- und Einheitsdenkmal ist zwar auch zum Ansehen und Abfotografieren da, aber nicht nur. Viel schöner ist, dass sich die Form dieses Denkmals durch seine Besucher verändert. Es lädt förmlich zum Mitmachen ein. Doch diese Ideen geraten in den Hintergrund und werden von der in Deutschland immer sehr schnell aufkommenden Kostendebatte überlagert. Selbstverständlich sollte der Preis für das Denkmal im Rahmen bleiben und sich nicht vervielfachen wie zum Beispiel bei der Hamburger Elbphilharmonie. Doch dieses Bauwerk in Hamburg zeigt auch, dass sich die Bürger schon nach kurzer Zeit mit diesem Gebäude identifiziert haben und es als Wahrzeichen der Stadt wahrnehmen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Einheitswippe einmal einen ähnlichen Weg nimmt und nach jahrzehntelangen Diskussionen in kürzester Zeit zu einem neuen Wahrzeichen Berlins bzw. Deutschlands aufsteigt. Man sollte die Einheitswippe deshalb in einem positiven Licht betrachten und als Chance für die Hauptstadt auffassen.
R. Leis
Sonntag, 30. Juni 2019 11:03 | Köln
"Keine Einheit um die Wippe"
Meiner Meinung nach ist die ganze Debatte um das Freiheits- und Einheitsdenkmal typisch deutsch. Wir können stolz auf unsere friedliche Revolution und die Wiedervereinigung sein. Also warum diesem tollen historischen Ereignis kein Denkmal widmen?
Gerade in Zeiten wie diesen, AFD, PEGIDA, etc., ist ein identitätstiftendes Denkmal wichtig und richtig.
Ob einem die Wippe gefällt, oder eben nicht, ist eine andere Sache.
Ich hoffe nur, dass das Denkmal nicht zu einem Selfie-Hotspot verkommt.
Martin Müller
Mittwoch, 26. Juni 2019 14:52
Was lange währt wird endlich gut?
Mit der Verlängerung der Bauberechtigung und dem Beginn der Arbeiten im September ist nun endlich klar: Das Einheitsdenkmal wird gebaut! Nach über 20 Jahren hin und her und Streitereien über den Ort, die Kosten und die Sinnhaftigkeit des Projekts. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass das fertiggestellte Denkmal die deutsche Einheit gut repräsentiert, denn der Weg dorthin war alles andere als einig und harmonisch.
Paulina
Montag, 07. Januar 2019 10:36 | Berlin
Ein Ort zum Gedenken und Weiterdenken
Die aktuellen Debatten über die mögliche Abschaffung des Solidaritätszuschlags oder die Unterschiede bei den Gehältern und Lebenshaltungskosten zeigen immer wieder, dass die Folgen der Teilung noch zu spüren sind. Um ein Zeichen für den Zusammenhalt der gesamtdeutschen Bevölkerung zu setzen und die Ereignisse der friedlichen Revolution 1989 zu würdigen wäre ein Denkmal zur Erinnerung dieser in der Hauptstadt des Landes bedeutend. Es braucht also nicht über die Notwendigkeit des Denkmals diskutiert werden, worüber jedoch gestritten werden kann ist die Form und Ausführung des Ganzen. Ein Denkmal soll uns die Erinnerung an ein vergangenes Ereignis wach halten und zu dem - besonders bei modernen Denkmälern - ist der Anspruch neue Perspektiven zueröffnen und zum Weiterdenken anzuregen. Dies versucht der geplante Entwurf umzusetzen durch die Idee, dass die BesucherInnen, wenn sie sich als Kollektive organisieren - wie die BürgerInnen der DDR 1989 - eine Veränderung bewirken können. Obwohl ich diese Idee sehr passend für das Denkmal halte, erschloss sich mir diese Perspektive nicht direkt auf den ersten Blick. Daher vermute ich, dass es BesucherInnen, die an dem Denkmal zufällig vorbeikommen und sich nicht näher mit ihm beschäftigen, ähnlich gehen wird. Informationstafeln oder eine ergänzende Gedenkausstellung mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, wie sie beim Denkmal der ermordeten Juden Europas zu finden sind, wären sicher hilfreich um einen einfacheren Zugang zur Idee des Denkmals zu ermöglichen.
Marcel
Donnerstag, 03. Januar 2019 14:27
Stillstand = Stilllegen?!
Die Diskussion über den Bau geht nunmehr seid über 20 Jahren und findet kein Ende. Sollten wir Deutschen, die sich so oft auf die Demokratie beziehen, nicht eine Entscheidung, selbst wenn sie ablehnend ist, akzeptieren und in diesem Zuge weiter machen? In diesem Falle wird immer und immer wieder probiert etwas zu realisieren, was augenscheinlich nicht passt. Der Platz ist historisch bedeutend, aber nicht perfekt. Die Idee des Denkmals ist hervorragend, aber das Aussehen fügt sich nicht in die umstehende Gebäudeoptik mit ein. Es gibt bereits Denkmäler in anderen Städten, die an den historischen Tag der Friedlichen Revolution - der Einigung - erinnern, wie z.B. das "Point Alpha" Denkmal (nähe Geisa) oder jenes in Magdeburg am Platz vor dem Dom, welches durch eine Bürgerinitative gebaut wurde. Es fühlt sich so an, als muss(!) dieses Freiheits- und Einheitsdenkmal unbedingt in Berlin stehen. Ich bin der Meinung das der finanzielle Aufwand über die Jahre und für das Denkmal den Nutzen nicht rechtfertigt und somit der Bau in dieser Form, auch wenn der künstlerische Faktor zu bewundern ist, nicht vollzogen werden sollte.