Der Streit um die Einheitswippe ist nur noch peinlich (Meldung von DER TAGESSPIEGEL vom 21.05.2018)
Die Einheitswippe sollte eigentlich vor dem Humboldt-Forum stehen. Doch ständig tauchen neue Vorschläge für den Standort auf. Das beschädigt das ganze Projekt. […] Der Bundestag fasste zunächst mit breiter Mehrheit den – nicht bindenden – Beschluss, das Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Sockel des Kaiser-Wilhelm- Denkmals auf der Berliner Schlossfreiheit zu errichten. Vor dem wiedererbauten Stadtschloss soll es eigentlich entstehen, auf einem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück. Der genaue Standort war immer wieder Gegenstand großen Hin und Hers. Mittlerweile ist die Debatte nur noch peinlich. Der FDP-Bundestagabgeordnete Hartmut Ebbing stellt sich die Schale aktuell vor dem Reichstag vor; eine Gruppe um die Vorsitzende des Vereins Berliner Historische Mitte, Annette Ahme, demonstrierte vor einem Jahr monatelang gegen den Standort am Spreekanal und favorisiert einen Platz zwischen Bundeskanzleramt und Paul-Löbe-Haus.
Einheitswippe wird nicht vor 30. Mauerfall-Jubiläum fertig (Meldung der Berliner Zeitung vom 27.05.2018)
Offenbar hat der Bund noch kein Geld freigegeben, darum konnte die beauftragte Agentur Milla & Partner nicht mit dem Bau beginnen. Ohnehin wird das Denkmal teurer als zunächst angenommen. Das vor dem neuen Stadtschloss in Berlin geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal „Bürger in Bewegung“ ereilt offenbar dasselbe Schicksal wie den BER: Es wird nicht nur teurer werden als bisher angenommen, es wird auch später fertig. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet, wird man bis zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im kommenden Jahr nicht damit fertig. Unter Berufung auf Aussagen des Gestalters Johannes Milla aus Stuttgart, der das Denkmal bauen soll, berichtet die Zeitung, dass der Bund noch kein Geld freigegeben hat. Deshalb konnte die Agentur Milla & Partner noch nicht mit der Arbeit beginnen. Der Bundestag hatte 2017 beschlossen, die Einweihung im Herbst 2019 anzustreben.
Grundstück für Einheitswippe kostet 325 000 Euro (Meldung von DIE WeLT vom 28.06.2018)
Das Grundstück für das in Berlin geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal soll 325 000 Euro kosten. Das geht aus dem Bericht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, der der dpa vorliegt. Die Übertragung des Grundstücks vom Land Berlin in das Eigentum des Bundes werde derzeit abschließend geregelt, heißt es in einem Begleitbrief des Bundesfinanzministeriums. […] Auf Drängen der SPD hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags am Mittwoch das Geld für den Baubeginn nicht wie geplant freigegeben. Der SPD-Haushaltsexperte Johannes Kahrs hielt die Vorlage wegen des noch nicht endgültig besiegelten Grundstücksdeals für nicht vollständig. Das Finanzministerium hatte dagegen erklärt, die Voraussetzungen für einen Beschluss im Ausschuss lägen vor. Weil es die letzte Sitzung vor der Sommerpause war, verschiebt sich die Entscheidung mindestens bis September.
Streit um Einheitsdenkmal für Berlin eskaliert (Meldung der Berliner Morgenpost vom 02.07.2018)
Dem jahrelangen Hickhack um das Freiheits- und Einheitsdenkmal ist in den vergangenen Tagen ein weiteres Kapitel hinzugefügt worden. Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages entschieden hat, zunächst kein Geld für den Bau des Denkmals „Bürger in Bewegung“ freizugeben, eskaliert der politische Streit. Vom Koalitionskrach zwischen CDU und SPD ist nun die Rede, die Grünen sprechen von einem „kulturpolitischen Skandal“. Die Kritik richtet sich gegen die SPD, besonders gegen den Abgeordneten Johannes Kahrs. Der Obmann der SPD-Fraktion im Haushaltsausschuss monierte die vom Finanzministerium geprüfte Vorlage der Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) an den Ausschuss. Das vorgelegte aktualisierte Finanzierungskonzept sei unvollständig, begründete sein Büro am vergangenen Dienstag die Entscheidung, die Freigabe der Mittel nicht auf die Tagesordnung der letzten Ausschusssitzung vor der parlamentarischen Sommerpause zu setzen. Die Übertragung des für das Denkmal vorgesehenen Grundstücks vom Land Berlin in das Eigentum des Bundes sei noch nicht endgültig vollzogen. […] Die SPD spielte die Kritik an die Union zurück. Die Fraktionsspitzen von CDU/CSU und SPD hätten einvernehmlich beschlossen, das Thema zu diesem Zeitpunkt nicht im Parlament zu behandeln, erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider. Nach Informationen der Morgenpost bestand auch unter den Haushältern der Koalitionsfraktionen Einigkeit, die Budgetfreigabe nicht in der Sitzung am 27. Juni zu vollziehen. […] Die Befürworter des Denkmals machen nun politisch Druck, dass die Mittel in der ersten Sitzung des Haushaltsausschusses nach der parlamentarischen Sommerpause am 26. September freigegeben werden.
Jetzt auch Thielemann gegen Berliner Einheitswippe (Meldung von DIE WeLT vom 29.07.2018)
Eine Bürgerinitiative macht weiter mobil gegen den geplanten Standort des Einheitsdenkmals in Berlin. Einen offenen Brief haben auch Prominente unterzeichnet, darunter Dirigent Christian Thielemann. Um das geplante Einheits- und Freiheitsdenkmal in Berlin gibt es weiter Streit. In einem offenen Brief an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages fordern jetzt auch Prominente aus Kultur und Medien eine Neubefassung des Bundestags mit der Causa, darunter der Stardirigent Christian Thielemann, die Publizistin Lea Rosh sowie Professor Goerd Peschken, Sachverständiger für das Berliner Schloss. Auch die früheren „Tagesschau“-Sprecher Wilhelm Wieben und Dagmar Berghoff, der Unternehmer Hans Wall sowie Berliner Landespolitiker haben den Brief unterzeichnet.Initiiert wurde der Brief von Sascha Breitung (kein Vereinsmitglied) und Annette Ahme vom Verein Berliner Historische Mitte. Schon in der vergangenen Woche begann die gleichnamige Bürgerinitiative eine 77-Tage-Dauerdemonstration vor dem Reichstag.
In dem Brief, der WELT vorliegt, heißt es wörtlich: „Die Idee dieses Freiheits- und Einheitsdenkmals mag gut sein, jedoch bitte nicht an diesem Platz vor dem Humboldt Forum! Das Nationaldenkmal in direkter Nachbarschaft mit / vor dem Humboldt Forum (Haupteingang) stellt den kosmopolitischen Inhalt und Anspruch des Humboldt Forums existentiell in Frage.“
Neue Aufregung wegen Einheitsdenkmal vor dem Schloss (Meldung der Berliner Morgenpost vom 11.09.2018)
Berlins Landesdenkmalamt äußert Bedenken wegen der Entfernung von Mosaiken. Die Planer der begehbaren Waage widersprechen vehement. Um das auf der Schlossfreiheit in Mitte geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal gibt es neue Aufregung. Wie die für den Denkmalschutz zuständige Senatskulturverwaltung der Berliner Morgenpost bestätigte, hat das Landesdenkmalamt in einer Stellungnahme Bedenken gegen das Denkmal geäußert. Die Stellungnahme wurde notwendig, weil die 2015 erteilte Baugenehmigung Anfang Oktober ausläuft. Für die Verlängerung ist die Stadtentwicklungsverwaltung zuständig.
Bund gibt 17 Millionen Euro für Bau der „Einheitswippe“ frei (Meldung vom rbb vom 27.09.2018)
Nach fast 20-jähriger Debatte ist der Weg für das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin frei - zumindest in finanzieller Hinsicht. Am Donnerstag haben die Haushälter des Bundes grünes Licht für den Bau des Denkmals gegeben. Wann gebaut wird, ist aber noch fraglich.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am Donnerstag die Finanzierung für den Bau des Einheitsdenkmals in Berlin freigegeben. Die Kosten für das Denkmal neben dem Humboldtforum sollen etwas mehr als 17 Millionen Euro betragen, wie Kulturstaatsministerin Grütters (CDU) nach der Entscheidung mitteilte. Jetzt könne der Bau zügig starten, erklärte Grütters. Sie bezeichnete den 3. Oktober 2020 als „würdiges Datum für die Einweihung“.
Ob das gelingt, scheint allerdings fraglich. Nach Angaben des mit dem Projekt beauftragten Stuttgarter Büros Milla Partner sind zunächst Abstimmungen mit den beteiligten Behörden nötig, dann könne man in die konkrete Ausführungsplanung einsteigen. „Ich setze darauf, dass alle mitziehen. Dann können wir 2019 mit dem Bau beginnen“, sagte Geschäftsführer Johannes Milla. Bisher waren Experten von einer Bauzeit von etwa zwei Jahren ausgegangen.
Eine „Wippe“, viele Gerüchte und Missverständnisse (Meldung vom rbb24 vom 01.10.2018)
Nachdem die Gelder für das Berliner Einheitsdenkmal bewilligt sind, könnten die Bauarbeiten doch sofort beginnen. Oder? Falsch, sagt der Architekt. Und räumt gleich mit weiteren Gerüchten um die „Wippe“ auf. „Bei diesem Projekt haben wir eins gelernt, nämlich warten“, sagt Johannes Milla. Der Geschäftsführer des Kommunikations- und Architekturbüros Milla & Partner kann seinen Unmut nur schwer drosseln. Seit seine Firma vor sieben Jahren den Wettbewerb für das Einheits- und Freiheitsdenkmal gewonnen hat, gibt es immer wieder Gegenwind und viele Missverständnisse.
Wann wird denn nun gebaut? Eines der neuesten: Der Bau könne jetzt sofort beginnen. Kann er nicht, erläutert Milla. Der positive Bescheid des Haushaltsausschusses von Ende September gehe nun über das Finanzministerium und das Bauministerium zur Bundesbehörde für Bauwesen und Raumordnung. „Die ist unser Vertragspartner. Von denen erwarten wir jetzt in den nächsten Tagen oder Wochen grünes Licht. Dann geht es erst mal los mit der Ausführungsplanung und dann wenn wir nächstes Jahr mit dem Bau beginnen können.“Auch die Gerüchteküche brodelt munter weiter, ärgert sich Johannes Milla. Die „Berliner Zeitung“ berichtete von einem neuen Gutachten des Landesdenkmalamtes. Das würde erhebliche Bedenken anmelden. „Dieses Gutachten ist eine Zeitungsente“, sagt Milla. „Es gibt kein neues Gutachten. Die Landesdenkmalbehörde hat ihre Bedenken, die sie vor drei Jahren bereits geäußert hat, natürlich bei der Verlängerung der Baugenehmigung noch einmal hinterlegt.“
An der Wippe führt kein Weg vorbei. Die AfD-Fraktion versucht verzweifelt, das Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Berliner Schlossfreiheit zu verhindern (Meldung vom InformationsdienstKUNST, Nr. 665, S. 14-16)
Das vom Bundestag im Prinzip bewilligte Geld für das Freiheits- und Einheitsdenkmal „Bürger in Bewegung“ nach dem Entwurf von Milla und Partner Sasha Waltz („Wippe“) ist nun auch freigegeben worden. Es kann also, theoretisch zumindest, mit dem Bau begonnen werden. Als Standort bestimmt ist der Platz vor dem sich einst das „Nationaldenkmal Kaiser Wilhelm I.“ befand – eine Art gewaltiger Terrasse, in den Kupfergraben genannten Seitenarm der Spree hineingebaut, um ein wenig Abstand zur Schlossfassade zu gewinnen.
Nun hat sich auch die AfD-Fraktion im Bundestag zu Wort gemeldet. Sie fordert den Bundestag per Antrag auf, seinen eigenen Beschluss vom 1. Juli 2017 zu revidieren, ferner dessen Vollzug – also den Bau des Denkmals – auszusetzen und drittens einen neuen Wettbewerb zur Gestaltung eines Freiheits- und Einheitsdenkmals auszuloben. Also alles zurück auf Anfang. Das wird mit Sicherheit nicht geschehen, allein schon, weil sich die anderen Fraktionen des Bundestages auf keinen Fall mit der AfD gemein machen und deren Antrag unterstützen werden. Wenn die AfD also eines erreicht, dann dass sich alle Fraktionen hinter die bisherige Beschlusslage stellen werden.
Dabei ist der AfD-Antrag nicht bloß Theaterdonner. Denn die Forderung, einen neuen Standort zu suchen, der zudem „im Zusammenhand mit der Demokratiebewegung in der ehemaligen DDR“ stehen soll, schließt den Wunsch nach Aufstellung der historischen Kolonnaden ein, die das einstige Kaiserdenkmal rahmten: Und die liegen im Depot bereit. In der Tat hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages in einer seiner berühmt-berüchtigten „Bereinigungssitzungen“, bei denen nicht verbrauchte Haushaltsansätze aller Ministerien kurz vor Jahresschluss neu verteilt werden, satte 18 Millionen Euro für die Wiederherstellung des Nationaldenkmals bereitgestellt – selbstverständlich ohne die nicht mehr vorhandene Kaiserfigur.
Nur Wachstum hilft (Ein Kommentar von Gregor Mayntz in der Rheinischen Post vom 28.1.2019)
Neun Jahre nach dem Fall der Mauer startete die Initiative, mit einem Freiheits- und Einheitsdenkmal an diesen Vorgang zu erinnern. Wenn sich diesen Herbst die Freude zum 30. Mal jährt, steht das Denkmal immer noch nicht. Das Projekt zeigt im Kleinen, wie viel bei der Einheit im Großen noch nicht gelungen ist. Sicher: Vieles ist besser geworden, auch schneller und gründlicher als erwartet. Doch es gibt eine Fülle sterbender Dörfer, in denen kaum noch junge Leute leben, weil die anderen auf der Suche nach Arbeit und Zukunft in den Westen gegangen sind. Das steigert die Verbitterung der Gebliebenen. Und es verstärkt die Spaltung, weil es mit dazu beiträgt, dass das Wirtschaftswachstum in den westlichen Ländern über und in den östlichen unter dem Bundesschnitt liegt. Weil das Wachstum im Osten stagniert, wird die Wohlstandslücke von Jahr zu Jahr größer. Es gibt nur eine Lösung: Das Wirtschaftswachstum im Osten muss rauf. Die Politik muss den Anstoß geben. Forschungszentren, die Industrie und Mittelstand um sich scharen, gehören in den Osten. Sonst drohen politische Schäden, die in ganz Deutschland nur schwer beherrschbar sind.
Leipzig debattiert über Verfahren zum Einheitsdenkmal (Meldung der Leipziger Volkszeitung vom 13.3.2019)
Mit fast einem Jahr Verzögerung sollen in Leipzig Ende April weitere Schritte zu den Planungen für ein städtisches Freiheits- und Einheitsdenkmal folgen. Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) sagte am Mittwoch im Stadtrat, sie gehe fest davon aus, dass bis dahin ein finaler Entwurf zur angestrebten Bürgerbeteiligung vorliegen werde. Demnach ist für den 29. April eine Sitzung mit dem zuständigen Begleitgremium geplant.
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) rief zur Geduld auf. Sowohl die Stadt als auch die für die Entwicklung des Verfahrensvorschlags zuständige Stiftung Friedliche Revolution wollten den Erfolg, sagte er. Es sei „hochkomplex“, ein Beteiligungsverfahren zu erarbeiten, das allseits getragen werde. „Ich denke, am 29. April sind wir einen ganzen Schritt weiter“, erklärte Jung.
Wird die Berliner „Einheitswippe“ in Stralsund gebaut? (Meldung vom Nordkurier vom 2.7.2019)
Die Stralsunder Firma Ostseestaal ist bekannt für spektakuläre Projekte. Der Spezialist für 3D-Verformung möchte auch das geplante Einheitsdenkmal in Berlin bauen. Seit Jahren streitet die Nation um das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal, das eigentlich zum 30-jährigen Jubiläum von Mauerfall und Wiedervereinigung in Berlin eingeweiht werden sollte. Bislang aber konnte sich die Politik nicht darauf einigen, ob und wann das von dem Stuttgarter Büro Milla und Partner und der Choreographin Sasha Waltz entworfene Monument vor dem wiederaufgebauten Berliner Schloss errichtet werden soll. Doch für den Bau des kühn geschwungenen Mega-Denkmals, dem die Berliner schon den Spitznamen „Einheitswippe“ gegeben haben, steht in Stralsund ein kompetenter Interessent in den Startlöchern.
„Wir fassen Projekte an, an die sich andere nicht trauen“, sagt Thomas Kühmstedt, Geschäftsführer der Firma Ostseestaal, die sich in den vergangenen Jahren als Spezialist für die dreidimensionale Verformung zu einem weltweit gefragten Systemlieferanten entwickelt hat. Sein Team habe inzwischen ein Konzept für die 50 Meter lange begehbare, sich sanft neigende Schale erstellt. Demnach könnte das Denkmal in Stralsund mit insgesamt 81 Tonnen Aluminium in Schalenbauweise vorgefertigt werden, sagt Kühmstedt.
Instabiler Boden unter dem Mühlengraben. Kann die Einheitswippe hier überhaupt wackeln? (Meldung der Berliner Zeitung vom 16.9.2019)
Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung teilte auf Anfrage mit, dass für die Vorbereitung zum Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals Bohrungen durchgeführt wurden, die unter einer Auffüllung aus Bauschutt und Sand etwa vier Meter unter der Betonplatte der Bestandsgründung in zwei verschiedenen Tiefen tragfähige Sandschichten fanden. Doch anders als der von Kolonnaden umgebene, reglos auf hohem Ross hockende Hohenzoller übt die von Bürgern bewegbare, gewaltige 150 Tonnen schwere Schale aus Stahlbauteilen wechselnden Druck aus, den ein Feder- und Dämpfungssystem mildern soll. 50 Meter lang und 18 Meter breit, misst die Schale an ihrer stärksten Stelle 2,50 Meter. Um das enorme Gewicht auf festen Grund abzuführen, werden zusätzlich sieben Betonpfeiler, jeder 1,50 Meter dick, durch die sorgsam austarierten Gewölbemauern getrieben. Dazu schreibt das Bundesamt: „Durch eine vom vorhandenen Sockelbauwerk unabhängige Gründung soll gewährleistet werden, dass keine Krafteinleitungen in die vorhandene intakte Gründung des Sockelbauwerks erfolgen.“
Das Einheitsdenkmal kann gebaut werden (Meldung vom Deutschlandfunk Kultur vom 5.10.2019)
Das Freiheits- und Einheitsdenkmal vor dem wiederaufgebauten Stadtschloss in Berlin kann gebaut werden. Die Arbeiten könnten unter strengen Natur- und Artenschutzauflagen beginnen, teilte die Senatsumweltverwaltung mit. Nötig sind Ausgleichsmaßnahmen für geschützte Fledermäuse, die in den Gewölben vor Ort leben. So müssen etwa alternative Brutplätze eingerichtet, andere Gebiete in der Stadt renaturiert oder ein neues Winterquartier in den sanierten Gewölben sichergestellt werden. Auf dem Sockel des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals vor dem künftigen Humboldt-Forum soll eine riesige begehbare Waage an die friedliche Wiedervereinigung erinnern.
Bau des Berliner Einheitsdenkmals kann beginnen (Meldung vom Deutschlandfunk vom 6.10.2019)
In Berlin kann der Bau des seit langem geplanten Freiheits- und Einheitsdenkmals offenbar beginnen. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, hat die Berliner Senatsumweltverwaltung eine Ausnahmegenehmigung erteilt und das zuständige Architekturbüro informiert. Nach Angaben eines Sprechers gelten allerdings strenge Auflagen für den Schutz von Fledermäusen. Die Tiere leben in einem alten Sockelgewölbe, auf dem das Denkmal montiert und das im Zuge der Bauarbeiten saniert werden soll. Winterquartiere, die verloren gehen, sollen wieder hergerichtet und neue Lebensräume in Berlin-Plänterwald geschaffen werden. Das Freiheitsdenkmal – die sogenannte Einheitswippe – sollte eigentlich schon zum 30. Jahrestag des Mauerfalls in diesem Herbst fertiggestellt sein. Erste Planungen gab es im Jahr 1998. Unter anderem aufgrund von Kostensteigerungen kam es aber immer wieder zu Verzögerungen. Derzeit wird mit Kosten in Höhe von 17 Millionen Euro gerechnet. Das Denkmal soll an die friedliche Revolution 1989 und die deutsche Wiedervereinigung im Jahr darauf erinnern.
Entwürfe für Potsdamer Wende-Denkmal werden vorgestellt (Meldung von Antenne Brandenburg vom 4.11.2019)
Potsdam erinnert am Montag mit einer Veranstaltung auf dem Luisenplatz an die friedliche Revolution vor 30 Jahren. Dabei werden erstmals neun Wettbewerbs-Entwürfe für ein Wende-Denkmal auf dem Potsdamer Luisenplatz vorgestellt. Initiiert hat das Denkmal der Verein „Forum zur kritischen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte im Land Brandenburg“. Der durch Bürgerbeteiligung und eine Jury ausgewählte Sieger-Entwurf für ein „Denkmal für die Friedliche Revolution“ soll im kommenden Jahr bis zu den zentralen Feiern zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit realisiert werden.
Das Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig: Wie können sich beide Denkmäler ergänzen?
Mittwoch, 24. November 2010, 19.00 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig
Wie es mit dem Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal weiter geht
Das Gerichtsurteil zum Verfahren Freiheits- und Einheitsdenkmal liegt vor. Demnach wird die Überarbeitungsphase auf den Stand unmittelbar nach der Jurysitzung zurückgesetzt.
Besuch der Baustelle für das Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal
Frau Dr. Eva Högl, MdB, hat am 8. März 2016 den Sockel des ehemaligen Kaiserdenkmals - den künftigen Standort des Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmals - besucht und sich vor Ort über den Baufortschritt informiert: "Es gibt einige Schwierigkeiten und Risikofaktoren, die Zweifel wecken, dass der bislang veranschlagte Kostenrahmen ausreichen wird. [...] Begeister bin ich [jedoch] von dem Ort: Ein wunderbarer Platz mit herrlichem Blick auf das Humboldt-Forum und die Museumsinsel!"
Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages stoppt vorerst die Planungen zum Berliner Freiheits- und Einheitsdenkmal
Der Beschluss des Bundestages von 2007, in Berlin ein Freiheits- und Einheitsdenkmal zu errichten, wird voraussichtlich nicht umgesetzt. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages forderte die Bundesregierung auf, das Projekt nicht fortzusetzen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters bedauerte die Entscheidung und verwies auf die zentrale Bedeutung des Vorhabens. Die Absage "trifft vor allem die vielen enthusiastischen Beteiligten und Befürworter, die dieses Denkmalvorhaben initiiert und über die Jahre begleitet haben".
Herausgegeben von Dr. Andreas H. Apelt im Auftrag der Deutschen Gesellschaft e. V. und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2009, 12,80 €
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