11.09.2018
Stellungnahme von Milla & Partner zu den aktuellen Behauptungen der „Berliner Zeitung“
1. Nach unseren Recherchen gibt es kein neues Gutachten zur Statik des Denkmals, auch der Berliner Zeitung liegt keines vor. Quelle der Thematik „wackelige Schale auf schwabbeligen Grund“ ist allein ein persönliches Gespräch der Journalistin mit dem Bauingenieur Dr. Helmut Maier.
2. Weder die Berliner Zeitung noch die dpa erwähnte, dass jener als scheinbar neutraler Sachverständiger eingeführte Dr. Helmut Maier stellvertretender Vorsitzender des Vereins Historische Mitte ist und in dieser Eigenschaft eifriger Teilnehmer der „Mahnwache“ seiner Frau Annette Ahme-Maier gegen den Standort des Denkmals vor dem Humboldtforum (Initiative für den Standort des Denkmals vor dem Reichstag). Insofern sind die Einwendungen des Herrn Maier nicht als gutachterlich anzusehen und schon gar nicht relevante Grundlage der ordentlichen Baugenehmigung durch die Berliner Behörden, für deren Verlängerung hinsichtlich der Statik keine neuen Erkenntnisse in Betracht zu ziehen sind.
3. In der Sache gilt weiter: Der schwierige Berliner Baugrund ist seit Menschengedenken bekannt und auf der Grundlage dieser Erfahrung wurde dieser auch für unser Projekt begutachtet. Alle diesbezüglichen Fragen sind berücksichtigt. Daher werden die sieben Pfeiler, die das Denkmal tragen werden, ja auch 40m lang sein, woraufhin nach allfälliger baufachlicher Prüfung vor drei Jahren die Baugenehmigung erteilt wurde. Es hat seitdem keine Änderung der Planungen oder auch des Baugrundes gegeben – wir sprechen also vom gleichen Status wie bei der Erteilung.
4. Die von der Berliner Zeitung zitierte Stellungnahme der Landesdenkmalbehörde vom 3.8. liegt uns bisher nicht vor, daher ist eine verbindliche Stellungnahme unsererseits nicht möglich. Die in der Berliner Zeitung verwendeten Zitate weisen darauf hin, dass es sich um eine Wiederholung der Bedenken handelt, die schon bei der Erteilung der Baugenehmigung vor drei Jahren formuliert wurden.
5. Hierbei lässt die Berichterstattung bisher einen wichtigen Zusammenhang unberücksichtigt: Hinsichtlich der Mosaiken gibt es seit drei Jahren eine klare Vereinbarung zwischen dem Bund (BKM) und dem Land Berlin: Die Mosaikreste wurden vom BBR ausgebaut und liegen in einem Zwischenlager, bis ein geeigneter Ort für sie gefunden ist. Dieser Vereinbarung haben die Berliner Baubehörden zugestimmt. Die Umsetzung obliegt dem Land Berlin. Es mag sein, dass die Denkmalbehörde diese Entscheidung und Vereinbarung ihrer übergeordneten Baubehörde bedauert (wie gesagt, ich kenne die Stellungnahme vom 3.8. nicht) – für die aktuelle Diskussion über die Baugenehmigung hat das aber keine Relevanz mehr.
6. Nachdem weder an der Planung noch am Berliner Baugrund noch an gesetzlichen Regelungen Änderungen erfolgt sind, erwarten wir entsprechend dem gültigen Baurecht die Verlängerung der Baugenehmigung. Entsprechend hat sich die Sprecherin der Bausenatorin bereits geäußert.