19.07.2018
77-Tage-Demo für Einheitswippe (Meldung von Deutschlandfunk Kultur vom 19.07.2018)
Der Konflikt um das Freiheits- und Einheitsdenkmal geht in die nächste Runde. Dieses Mal wird über den Standort vor dem ehemaligen Stadtschloss in Berlin gestritten. Wochenlang wollen Aktivisten dafür demonstrieren, das Denkmal an einem anderen Platz zu errichten. […] „Wir haben ja gar nichts gegen das Denkmal, das ist ja wunderschön konzipiert. Nur dort steht es zu eng, vollkommen verkehrt und auch inhaltlich vollkommen falsch.“ Postuliert Annette Ahme vom Verein Berliner Historische Mitte – weil: „Das Schloss, also das Humboldt Forum, hat doch diesen kosmopolitischen Anspruch. Es will international sein. Da kann man nicht vor das Hauptportal ein deutsches Denkmal stellen, welches sich eben nur mit dem deutschen Volk beschäftigt.“ Das wiederum findet Dr. Andreas Apelt vom Vorstand des Denkmal-Vereins Deutsche Gesellschaft abwegig: „Revolution in der DDR ist ja ein Teil von Revolutionen in Mittelosteuropa gewesen und damit ist die weltweite Spaltung aufgehoben worden. Und daher ist der europäische Aspekt gegeben.“ Er plädiert nach wie vor für den ursprünglichen Platz zwischen dem neu entstehenden Stadtschloss und dem Spreekanal: „Das ist ein authentischer Ort, erstens. Zweitens ist es ein Ort, der im Ostteil der Stadt liegt, um den Bürgerinnen und Bürgern, die damals mutig der Diktatur die Stirn gezeigt haben, auch ein Denkmal zu setzen.“