10.10.2016
Wenn’s erst mal steht, finden die Leute es gut (Meldung von DER TAGESSPIEGEL vom 10.10.2016)
Erinnern wir uns an den langwierigen Streit um die Reichstagskuppel, das Symbol der Souveränität des Parlaments? […] Oder erinnern wir uns an die Neue Wache, die Helmut Kohl mit Hilfe des Historikers und Museumsmanns Christoph Stölzl als nationale Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft neu gestalten ließ. […] Die langjährige leidvolle Genese des Berliner Holocaustmahnmals ist bekannt. Bis zuletzt wurde Peter Eisenmans und Frank Stellas preisgekrönter Entwurf vom gerade neu gekürten Kulturstaatsminister Michael Naumann infrage gestellt. […] Darf nach dem Rückblick in den Abgrund der deutschen Geschichte mit den Opferdenkmalen um das Brandenburger Tor den Menschen nicht auch Ausblick und Hoffnung in die Zukunft geboten werden? Am Fluchtpunkt der Linden soll auf der Schlossfreiheit vor dem als Humboldt-Forum der Weltkulturen wieder errichteten Schloss in Freude und Stolz die geglückte Friedliche Revolution gefeiert werden. Das nationale Freiheits- und Einheitsdenkmal – so die Idee der Initiatoren – soll ein Denkmal der Friedlichen Revolution von 1989 sein, ein Revolutionsdenkmal! Es soll nach historischen Abgründen und Irrwegen die in einer demokratischen Revolution erfolgreich errungene Freiheit und Einheit feiern.