06.09.2016
„Kein Rezeptkasten“ – Neuer Anlauf zum Einheitsdenkmal? (Meldung der Zeitung Der Westen vom 06.09.2016)
In Leipzig, der Stadt der Montagsdemonstrationen, war ein Entwurf mit 70 000 bunten Würfeln schon 2014 nach jahrelangem Streit auf Eis gelegt worden. In Berlin stoppte der Haushaltsausschuss des Bundestags im April aus Kostengründen die längst geplante Einheitswippe – nach endlosen Debatten über historische Mosaike, den Neigungswinkel der Behindertenrampe und ein bedrohtes Völkchen seltener Wasserfledermäuse. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will die Debatte nun neu beleben. Am Montagabend lud sie im Berliner Tränenpalast zu einer hochkarätigen Podiumsdiskussion. […] Die CDU-Politikerin plädiert seit jeher dafür, das Brandenburger Tor zum Einheitsdenkmal zu erklären. „Es steht wie kein anderes Bauwerk für das Glück der Wiedervereinigung und die wiedergewonnene Freiheit“, sagte sie – stieß aber damit nicht auf einhellige Zustimmung. Für andere ist das Berliner Wahrzeichen im 225. Jahr seines Bestehens eher Symbol für die wechselvollen und auch dunkleren Zeiten der deutschen Geschichte.